Autor Thema: Bedeutung der Frameraten  (Gelesen 3249 mal)

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Bedeutung der Frameraten
« Antwort #1 am: 22.November 2016, 15:18 »
Bedeutung der Frameraten (Bildraten)
Das Problem:

   Stets gibt es Fragen und Unklarheiten zu den Frameraten.
   Zu 25 p und 50 p hat man eine Vorstellung, aber dann 50 i oder gar 30 p und 60 i/p. da raucht der Kopf

Die Erklärung:
   25 p (p für progressive, also Vollbilder) sind 25 frames per secound (fps) oder auch 25 Ganzbilder pro Sekunde. So kennt man es meist.
   Die ersten Bildschirme waren Röhrenbildschirme (TV / PC) mit Zeilenabtastung. Damit es zu einer ordentlichen Bildwiedergabe kam erfand man die Halbbilder.
        Man zerlegte die Bilder in 50 Halbbilder (interlaced). Das ergab in der Summe wieder 25 ganze Bilder, jedoch war der Bildaufbau günstiger, die Bilder flackerten weniger.
        Dabei wurde noch unterschieden, ob zunächst das erste oder zweite Halbbild    dargestellt wird. In der Dateinfo findet man diese Angaben auch heute noch
   Mit fortschreitender Entwicklung der Digitalisierung war es dann auch möglich, 50 Ganzbilder (50p) aufzunehmen und wiederzugeben.

Die offene Frage:
   Was bei der Aufnahme und was beim Export wählen?
Vorbemerkung dazu:
   Jeder, der schon länger filmt, wird bemerkt haben, dass er sich beim Wechsel von analog (SVHS, V 8, Hi 8)    auf digital, egal auf welchem Aufzeichnungsmedium,
        bei der Aufnahme umstellen musste. Schwenks musste man langsamer machen, ebenso Zoomfahrten. Alle Bewegungen mussten gleichmäßiger erfolgen,
        wollte man schon bei der Aufnahme Ruckler vermeiden.

Logische Folge:
   Bei Aufnahmen mit 25p kann es bei der Wiedergabe schon eher zu Rucklern kommen.
   Die Kameraindustrie entwickelte sich weiter und brachte Kameras auf den Markt, die in 50i aufnahmen. Das sind zwar weiterhin nur 25 Vollbilder, aber man sagt,
        dass durch die Aufnahme in Halbbildern eine bessere Bewegungsauflösung erfolgt und Ruckler minimiert werden. Es ist also eine Alternative.
        Es kommt aber auch häufiger zum Flimmern, speziell bei waagerechten Linien im Bild.
   Die beste Qualität erzielt man allerdings mit 50 Vollbildern (50p) – und alle Kameras, die dies ermöglichen, sollten auch so eingesetzt werden.

Zusatzbemerkung:
   Im heutigen digitalen Zeitalter gibt es keine Medien mehr, die Halbbilder wiedergeben. Jedes TV-Gerät    setzt Halbbilder erst wieder zu ganzen Bildern zusammen,
        bevor sie dargestellt werden.
   Um bei der Qualität zu bleiben, sollten also Filme, die in 50p aufgenommen wurden, auch in 50 p   bearbeitet werden und erst wenn das Ausgabeformat es erfordert,
        sollte man sie herunterskalieren, also erst beim Export.
   Dabei sollte zuvor geklärt werden, welche Dateien und welche Frameraten der infrage kommende Player wiedergeben kann.

Wenn es nur so einfach wäre:
   Denn alles bisher Gesagte bezieht sich nur auf unser europäisches PAL-System.
   In anderen Teilen der Welt – und dies sind vornehmlich Länder, in denen die Entwicklung und die Herstellung der Kameras erfolgt –nutzen das NTSC-Format.
        So kommen immer mehr Smartphones, Actionkameras und Drohnen auf den Markt, die sich teilweise gar nicht mehr auf PAL umstellen lassen. So gibt es dann Filme mit 30 fps
        (oft auch mit der Bezeichnung 29,97 fps) und solche mit 60 fps (59,94 fps). Wenn die Möglichkeit besteht, sollten die Geräte immer umgestellt werden.

Guter Rat ist teuer:

   Theoretisch erkennt Pinnacle diese Bildformate und kann sie auch in der Vorschau darstellen.
   Praktisch gibt es immer wieder Probleme, wenn solche Filme bearbeitet werden sollen. Es geschieht sogar, dass sie sich nicht einmal in der Bibliothek einfügen,
        geschweige denn darstellen und bearbeiten lassen. Die Ursachen liegen mit großer Wahrscheinlichkeit am Codec, mit dem sie erstellt werden.
        Auch    die Formate, oft Containerformate, spielen eine Rolle.
   Kann Pinnacle sie darstellen und bearbeiten entsteht immer das Problem, dass stets jedes 5.Bild entfernt werden muss.
        Auch dies führt oft zu Rucklern in der Wiedergabe oder gar Problemen beim Export.

Erfahrungswerte:
   Jeder, der mit solchen Dateien und Filmen arbeiten will und muss, ist gut beraten, diese Filme zuvor in einem Konverter umzuwandeln.
        Hier sollten vor Allem Framerate und nach Erfordernis das Dateiformat konvertiert werden Man erspart sich hierdurch viel Ärger im weiteren Ablauf der Filmbearbeitung.

In diesem Sinn viel Erfolg bei der Videoaufnahme und –Bearbeitung.
LG das PHT (M2)
LG Heinz